Die Schlossgeister – Showdown

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die Schlossgeister-Showdown

Nachdem sich also all die tröstenden Worte, mit denen wir uns über den langen Zeitraum der erfolglosen Suche hinweg geholfen hatten
(„für irgendwas wird das schon gut gewesen sein“, „war halt noch nicht das Richtige“), zu bestätigen schienen und wir unseren Glauben an
das Schicksal schon fast wiedererlangt hatten, begann der Tanz der Geschäftsübernahme.
Das lange hin und her des Einigungsprozesses bezüglich Ablösesumme,
Übernahmezeitpunkt und Inventarliste haben wir mittlerweile alle erfolgreich verdrängt,
und ich glaube, ich tue keinem weh, wenn ich mir ein näheres Eingehen darauf verkneife.
Wichtig war nur:

Man einigte sich.

Übernahmedatum wurde der 10. Juli 2019.
Und weil uns der Laden so gut gefiel und zwar genau so, wie er war,
warfen wir unser selbst erarbeitetes Konzept über den Haufen und beschlossen, den Laden genau so weiter zu führen, wie er war.
Es sollte eine nahtlose Übergabe ohne Schliesszeiten werden.
Wirtschaftlich bedeutete das, dass wir ALLES mitkauften.
Nicht nur das Inventar, sondern auch den Namen (obwohl ich den ja doof fand <— Anmerkung der Redaktion ;D), das Logo,
die Getränkekarte inklusive der Rezepte und….

…das Personal. Alle fünf. Komplett. Ohne Einschränkungen.

Da wir es als sinnvoll erachteten, das Einverständnis der vakanten Personengruppe zur Übernahme der Arbeitsverträge einzuholen,
fand zeitnah nach Abschluss aller bürokratischen Erfordernisse ein Gespräch in grosser Runde statt.
In diesem zeigten sich alle Beteiligten, nach anfänglicher Fassungslosigkeit ob der bis dahin nicht kommunizierten Veränderung, geneigt,
mit uns weiter zu machen.
Das hat uns natürlich riesig gefreut!
Sie hatten ja gesagt!
Alle!
Wir fühlten uns wie die Könige!
Die Könige im eigenen Schloss!

Sechs Tage lang.

Am sechsten Tag, drei Tage bevor wir die Schlüssel übergeben bekommen sollten,
teilten uns alle fünf in derselben Einigkeit, in der sie uns zugesagt hatten, mit, dass sie es sich anders überlegt hätten.

Und so standen wir da…mit offenem Haar.
Ohne Plan B.
Ohne Personal.

Ulf, auf dessen Rücken jetzt die gesamte Last des des gastronomischen Ablaufs lag,
der ganze Tanz mit den Behörden, die Verantwortung, so schnell wie möglich Personal zu finden,
die Übersicht und die Kontrolle über den Warenfluss und die Ver-und Entsorgung zu gewährleisten.
Ich, die ich gerade einen neuen Job angefangen hatte, der mich sechs Tage die Woche in Anspruch nahm
und meine Tochter, Studentin und die einzige kurzfristig verfügbare Person in unserem Umfeld,
die halbwegs brauchbare Englischkenntnisse vorweisen konnte.

So standen wir am Tag X in unserem Laden…und keiner wusste auch nur, wo die Lichtschalter waren.

Fortsetzung folgt…

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