die Schlossgeister Teil 2

…was bisher geschah…

Nun begab es sich also, anno 2018, dass sich die Umstände dahingehend änderten,
als dass sich die Misslichkeit des monetären Defizits in Form des im ersten Teil angedeuteten geneigten Unterstützers erledigte.

Also begaben wir uns konkret auf die Suche.

Wir haben so ziemlich jedes Immobilienportal abgeklappert,
das im Netz zur Verfügung steht, unser Netzwerk aktiviert,
jeden in unserem Bekanntenkreis aktiviert,
jede mögliche Informationsquelle heran gezogen…
Es gab einfach keinen passenden Laden für uns.

Dabei hatten wir gar nicht so viele Kriterien, die „unser“ Laden erfüllen sollte:

–> Er sollte von kleiner bis mittlerer Grösse sein,
–> die fixen Kosten moderat,
–> die Ablöse innerhalb unserer Toleranz,
–> das Ambiente gerne ein bissi abgerockt,
–> das Inventar und die Einbauten so, dass es unserem Geschmack und unseren Vorstellungen wenigstens einigermaßen entsprach,
–> die Verkehrsanbindung sollte ordentlich sein,
–> die sanitären Anlagen sauber (schön war hier eher unerheblich),

und wir wollten nach Neukölln.

Das konnte doch nicht so schwierig sein!

Und so suchten wir…

…monatelang.

Hatten wir uns so schwer nicht vorgestellt.
Die meisten Läden fielen schon beim Lesen des Exposées aus,
sei es, weil sie zu groß, zu klein, zu weit weg oder, ganz häufig, vom Mietpreis völlig jenseits von gut und böse angesiedelt waren.
Mindestens ebenso häufig wurden als Ablöse Summen aufgerufen,
die in sowas von absolut gar keinem Verhältnis zu den dafür feil geboten Inventargegenständen standen,
dass einem schwindelig wurde.
Auch war es so, dass bei allen Läden, die wir in dieser Zeit zu Besichtigungszwecken gesehen haben,
wenigstens einer von uns beiden aus den verschiedensten Gründen Veto eingelegt hat.
Von allen Läden, die wir in diesem Zeitraum besichtigt haben, gab es genau zwei, den wir uns beide als „unseren“ Laden vorstellen konnten.
Der eine ist es nicht geworden, weil er gestunken hat.
Nach Kloake.
Die Maklerin hat zwar immer wieder behauptet, das Problem sei behoben worden, war es aber nicht.
Und wurde es bis heute nicht.

Bei dem anderen war ein anderer Interessent schneller. Blöd. Passiert halt. Kannst nix machen.

Zeitgleich mit unserer Suche sahen wir uns unseren präferierten Kiez mal aus der Nähe an.
Manch einer würde es schnöde „Bartour“ nennen, wir nennen es Standortanalyse und (für mich) Nachhilfeunterricht in Warenkunde :DDD

Warum eigentlich Neukölln?

Nun, aus emotionalen Gründen.
Zunächst sind wir beide Neuköllner Kiezkinder, schon immer gewesen.
Hinzu kam, dass Ulf im Zuge seiner Laufbahn als Bartender vor Jahren in einer Bar in Neukölln einen Workshop besucht hat,
der ihm so gut gefallen hat, dass er sich spätestens von diesem Moment an sehr auf diesen Standort focussiert hat.
Und auf diese Bar.
Wann immer er danach in seiner Freizeit mit seinen Jungs gepflegt was trinken gegangen ist, so war es hierher.

Aber das nur als FunFact am Rande.

Wir waren weiterhin hart auf der Suche.
Fast ein ganzes Jahr lang.

Irgendwann stolperte ich meinen Recherchen im Internet (also surfen ;D) über eine recht unscheinbare, unbebilderte,
augenscheinlich nichtssagende Annonce, in der eine Bar im Süden Berlins offeriert wurde, ich kann heute nicht mehr sagen,
was genau an dieser Anzeige meine inneren Drähte zum Klingeln brachte.

Ich fotografierte die Anzeige ab, schickte das Bild an Ulf mit den Worten „ruf da mal an, klingt interessant“

Eine halbe Stunde später rief er mich zurück und seine ersten Worte waren:

„Weisst Du, welche Bar das ist…?“

Richtig.

Es war diese EINE Bar, in der er damals den Workshop gemacht hat…
Und die seine Lieblingsbar wurde.

Das „Schloss Neuschweinsteiger“…

Und da wurde es erst richtig emotional…

Fortsetzung folgt 😉

2 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert